Ablehnung – Anerkennung

Wer gegen die Ablehnung kämpft, investiert nicht seine Energie in seiner Anerkennung. Letzere bedarf nämlich keinen Kampf gegen etwas ausserhalb von sich selbst. Vielmehr bedarf sie eine Akzeptanz seines Selbst wider der Meinung anderer. Vielmehr geht es um die integere Entfaltung seiner Einzigartigkeit, und nicht um die Einverleibung einer Besonderheit, die einen Konsens zu erzwingen versucht.
Viele versuchen nun etwas besonders zu sein, und vergessen dabei, daß sie ohnehin einzigartig sind. Wir sind aber nichts Besonderes in unserer Einzigartigkeit, denn das sind wir alle. Vielleicht würde es weiter helfen, sich das selbst zuzusprechen anstatt, daß man die Bestätigung von außen zu erzwingen versucht. Sonst greift man zu Artefakten, die dazu dienen uns besonders zu machen, aber schlussendlich noch mehr Ablehnung erzeugen. Und so findet man seine Besonderheit in der Ablehnung selbst.

Es ist die eigene innere Angst davor, zu sich selbst zu stehen, die sich im außen in der erlittenen Ablehnung veräußert. So entlasten wir uns von der eigenen Verantwortung, indem wir die anderen beschuldigen. Mag sein, daß viele Menschen intolerant sind. Doch was kümmert uns das? Ist das wichtig für ein selbst von denjenigen akzeptiert zu werden, die es nicht können? Haben wir es erst dann geschafft, liebenswert zu sein? Um Liebe kämpft man tatsächlich nur, wo sie nicht zu finden ist. Wir lieben unsere Dramen, die uns ermöglichen uns zu spüren, weil wir uns nicht mehr fühlen.
Wer in dieser Falle der Besonderheit tappt, läuft Gefahr sich selbst vollkommen zu entfremden und wird sich immer weiter so travestieren, daß nur Ablehnung geerntet werden kann. Denn nur durch sie fühlen sie sich besonders. Am Ende werden sie dopplet bestraft: sie werden von den anderen für ihr „Besonders sein“ abgelehnt und werden sich selbst ihrer Einzigartigkeit nie bewußt.

Dieses „Besonders sein“, auf das die Betrofenen sich berufen, erzeugt eine IKEA Welt, in der sie versuchen sich mit den gleichen Artefakten eine besondere Persönlichkeit aufzubauen. Das Gute an IKEA nämlich ist, dass man sich bei allen wie zu Hause fühlt.

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