Verkennung

Unser Gesellschaftsmodell beruht ausschließlich auf ein Wirtschaftliches, das sowohl Frauen als auch Männer in ihrer lebensfördernden Energie pervertiert hat. Denn der Mensch ist das einzige Lebewesen, das wider seiner Natur handeln kann.

Die weibliche wie auch die männliche Energie sind bis zur Verkennung gelenkt worden.

Männer wurden zu Arbeitern gemacht. Darauf baute unsere Wirtschaft, zu der es sich so gut gesellt. Es entstand ein neues Männerbild:

Der Mann verließ das Familiennest um es zu versorgen (was für ein Wiederspruch)). Seine Energie diente nicht mehr der Familie, sondern der Arbeit.

In der Arbeit, unterwarf sich der Mann einer Unternehmenshierarchie. Er wurde zu einem gehorsamen Mitarbeiter, auf welcher Ebene auch immer. Er kommandierte und/oder wurde kommandiert. Kleine Tyrane, wie das Milgram Experiment zeigte, sind auch nur Ausführende, die nicht mehr selbst denken und nur umsetzen, was ihnen befohlen wird. Und genau dieser Verlust der Selbstbestimmtheit führt zu der Notwendigkeit der Machtausübung.

Durch diese hierarchische Struktur, verlor er seine Männlichkeit, erkämpfte sie sich aber gleichzeitig indem er versuchte in dieser Hierarchie aufzusteigen. Das Paradox liegt darin, das genau dieser Verlust der Männlichkeit zur Entstehung von aufgeblähten Egos führte, die in dieser Gesellschaft nun als Männer galten. Sogenannte „Alphatiere“. Machtausübung, Unterwerfungskraft wurde zum Maßstab der Männlichkeit.

Frauen ihrerseits, wurden allein für die Erziehung der Kinder verantwortlich gemacht. Sie, wie auch ihre Kinder, wurden praktisch von den Männern verlassen. Es überforderte sie, denn es fehlte eine Energie in dem Haushalt, die sie allein nicht kompensieren konnten. Kinder konnten sich nun nur im Feld der „verlassenen“ weiblichen Energie entwickeln. Auch wurden sie in die Abhängigkeit ihrer Männer gebracht und sollten noch dankbar dafür sein. Fraun, die den Männern den Rücken frei hielten und den Männer die Sicherheit des Familiennestes zu verdanken hatten, wurden zu bettelnden Ehefrauen degradiert, die sich glücklich schätzen mußten, ein Dach über den Kopf und warme Mahlzeiten zu haben. Das alles hatten nun alle dem Geld, das der Mann durch seine Knechtschaft nach Hause brachte zu verdanken. Sollte sie noch in dem Genuß des Prestiges ihres Ehemannes kommen, weil er in der besagten Hierarchie weiter nach oben gekommen war, so durfte sie sich als privilegiert fühlen. Wie konnten sie nun ein gutes Vorbild für ihre Kinder sein? Und welches Vorbild waren nun diese Männer für ihre Kinder?

Die in der Arbeit erlittenen Autorität, der Gehorsam zu dem sie dort verpflichtet waren, führte bei den Männern zu einer Frustration ihrer Männlichkeit, die sie zu Hause ebenfalls in Form von Autorität auf die Mitglieder ihrer Familie abluden. Das nannte man Patriarchat.

Derart unterworfen, versuchten die Frauen, sich von dieser Autorität zu befreien, beziehungsweise beanspruchten selbst deren Ausübung. Das nannte man Feminismus. Sie eroberten ebenfalls die Arbeitswelt und erreichten die verschiedenen Stufen der Hierarchie. Nun wurden die Frauen zu den gekränkten männlichen Egos, aber auf High Heels. Das nannte man Emanzipation.

Die väterliche und die mütterliche Energie und Kraft hatten das Familiennest verlassen. Die Erziehung wurde zu einer staatlichen Angelegenheit. Das nannte man Schulpflicht und Bildungschance. Dort wurden diese entfremdeten Männer und Frauen, die keine mehr waren, zum Vorbild für die Kinder. Es galt dann von denselben frustrierten Männern und Frauen zu lernen, wie man zu solchen wird.

Männer wurden nun entweder zu kranken Egos, die Macht mit Männlichkeit verwechselten. Das nannte man Karriere machen, und es rechtfertigte, dass sämtliche moralischen Werte über Bord geschmissen wurden. Oder sie wurden zu gehorsamen, entmündigten Männern, die mit Gehalt und Besitztum sich eine vermeintliche Männlichkeit zu bewahren versuchten: mein Haus, mein Auto, meine Bitcoins.

 Das alles im Namen dessen, was man wirtschaftliches Wachstum nannte, das in Wahrheit kein Wachstum ist, sondern eine grenzenlose, schamlose, abartige Ausbeutung.

Wir leben heute auf die Überreste einer Menschheit, die sich endgültig von ihrer Natur entfernt hat, vollkommen selbstentfremdet ist.

Doch die Sehnsucht nach Authentizität kann nur für eine gewisse Zeit verdrängt werden. Wer sich nicht mehr über seine eigene Autorität definiert, übt sie auf andere aus, die sich wiederum von derselben befreien wollen. Und es wird alles dekonstruiert, was auf diesem Modell konstruiert wurde. Und vielleicht, wird es wieder Männer und Frauen, Väter und Mütter geben, die ihrer Natur wieder treu bleiben werden, und dadurch ihren Kindern all die verlorenen Werte wieder weitergeben werden. Für ein Leben, das sich vielleicht viel leichter anfühlen wird.

Wirtschaftliches Wachstum ist eine Kraft, die von oben nach unten ausgeübt wird. Individuelles Wachstum ist eine Kraft, die von unten nach oben geht.

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